In der Beratungspraxis werden wir häufig nach den Unterschieden der beiden Baureihen von Blaseroptiken gefragt und woher der Preisunterschied kommt. Im folgenden Artikel möchten wir gerne erklären, was die wesentlichen Unterschiede sind und wie man eine Kaufentscheidung für eine Blaser Optik treffen kann.
B1 Optiken von Blaser
Die Baureihe 1 von Blaser hat eine sehr große Bandbreite verschiedener Optiken angefangen bei einer Drückjagdoptik 1-7x28 IC über eine Ansitzoptik 2,8-20x50 IC hin zu einer Nachtjagdoptik bzw. Long Rangeoptik 4-20x58 IC. Alle Optiken haben das sog. IC-Control gemeinsam, diese eingebaute Funktion stellt die Absehenbeleuchtung ein sobald der Spannschieben nach vorne geschoben wird.
Was ebenfalls alle Optiken der Baureihe 1 gemeinsam haben, ist das Absehen 4a in der 1. BE. Einen Grundsatzvideo zum Thema Absehen und 1. BE sowie 2. BE hat Gasti auf dem Kanal des Deutschen Jagdblog veröffentlicht, diesen finden Sie hier: https://www.youtube.com/channel/UCYNzaqdFp0GycrGmf7fvGw
Das Absehen ist ein klassisches 4a-Absehen, was bedeutet, dass der Abstand von der Mitte des Absehens zum äußeren dicken Balken 7 MIL Beträgt. Hierdurch kann man Rückschlüsse auf die Entfernung zu einem 70cm breitem Ziel (meist der querstehende Bock) schließen. Passt dieser zwischen Absehenmitte und dem äußeren Balke, ist er 100m entfernt. Dies funktioniert bei jeder Vergrößerungseinstellung!
Sehr interessant ist die serienmäßige ASV dieser Optikbaureihe von Blaser. Bei dieser ASV ist vorgesehen, dass man die Optik auf 100m fleck einschießt und das Eichmaß einstellt. Mit einer so eingeschossenen Optik kann man nun die ASV zur Korrektur des Geschossabfalls nutzen, da die Verstellschritte 0,1 MIL betragen. Zusätzlich lässt sich die ASV nur auf der Einschussentfernung und 4 klick hoch einrasten, wodurch man auch in der Nacht sicher sein kann, niemals die falsche Klickeinstellung zu wählen.
Neben der ASV haben die beiden großen Gläser der Baureihe 1 einen Parallaxenausgleich, was nicht üblich ist. Diesen Parallaxenausgleich kann man für das Schießen auf weite Distanzen benutzen oder bei der Verwendung von Nachsatzgeräten zur Scharfstellung des Bildes. Es gibt drei voreingestellte Entfernungsbereiche 100m, 200m und 300m dazwischen ist der Parallaxenausgleich frei einstellbar und nur auf der Position 100m rastet der Parallaxenausgleich ein. Neben dem Parallaxenausgleich findet man die Absehenbeleuchtung, welche stufenlos einstellbar ist und für die IC-Funktion konfiguriert werden kann. Ein paar mehr Details zur Geschichte dieser Optik findet Ihr in Gastis Video, hier in diesem Artikel oder dem Kategorievideo in der Produktkategorie BLASER Optiken.
B2 Optiken von Blaser
Die Baureihe 2 von Blaser hat ebenfalls eine sehr große Bandbreite verschiedener Optiken angefangen bei einer Drückjagdoptik 1-6x24 IC über eine Ansitzoptik 2-12x50 IC hin zu einer Nachtjagdoptik 2,5-15x56 IC. Alle Optiken haben das sog. IC-Control gemeinsam, diese eingebaute Funktion stellt die Absehenbeleuchtung ein sobald der Spannschieben nach vorne geschoben wird.
Der große Unterschied zur Baureihe 1 ist das in der 2. BE verbaute Absehen. Hierdurch ergeben sich einige Unterschiede, die wir gleich erklären. Zielsetzung bei der Planung und Entwicklung der Baureihe 2 von Blaser, war es eine Nachtjagdtoptik für die Verwendung mit Vorsatzgeräten zu erstellen. Aus diesem Grund sind alle Gläser der Baureihe 2 kompakter gebaut und die Vergrößerungsbereiche wurden nach unten angepasst, da bei der Verwendung von Vorsatzgeräten keine hohen Vergrößerungen benötigt werden. Weiterhin haben alle Optiken der Baureihe 2 ein 4a Absehen in der 2. BE, welches auf 10-facher Vergrößerung maßhaltig ist. Folglich: passt der Bock bei 10-facher Vergrößerung zwischen die Absehenmitte und den äußeren Balken, ist dieser 100m entfernt.
Ein weiterer großer Unterschied der Baureihe 2 zur Baureihe 1 von Blaser ist die nicht vorhandene ASV. Man hat bei der Baureihe 2 die Möglichkeit für die großen Gläser eine sog. Quick Distanz Control (QDC+) nachzurüsten. Hierbei handelt es sich um Ringe mit Eichmarken, passend zur verwendeten Munition. Blaser hat auf der Rückseite der eigenen Munition die passenden Einlegeringe der Hauseigenen QDC+ markiert.
Bei der größten Optik der Baureihe 2 ist serienmäßig ein Parallaxenausgleich verbaut. Diesen kann man genau wie bei der Baureihe 1 zum Scharfstellen auf weite Distanzen oder der Verwendung von Nachsatzgeräten benutzen.
Grundsätzlich sind die Gläser der Baureihe 2 etwas günstiger als die Gläser der Baureihe 1 von Blaser. Diese wurden für den Einsatz mit Vorsatzgeräten konzipiert. Zudem haben diese Gläser nicht alle Funktionen der Baureihe 1 serienmäßig.
Die Blaser Sattelmontage
Die Blaser Sattelmontage ist so genial wie einfach. Grundsätzlich kann man sich zwischen Sattelmontagen mit Schienen, Ringen oder eine Picatinnyschiene entscheiden. Der Vorteil einer Blaser Sattelmontage ist die Wiederholgenauigkeit und die einfache Montage durch den Nutzer der Waffe. Somit können Sie schnell zwischen Optiken wechseln und brauchen sich keine Sorge zur Treffpunktlage zu machen.
Die Wahl der Montagenvarianten ist eher subjektiv, allerdings ist es aus unserer Sicht geschickt, die Drückjagdoptiken mit einer Zeissschiene zu montieren, da Blaser passende Adapter für Vorsatzgeräte anbietet, die in der Zeissschiene einrasten und somit wiederholgenau montiert werden können.
Rotpunktvisiere von Blaser das RD 20
Bei der Blaser RD20 Rotpunktvisierung handelt es sich um eine Rotpunktvisier in der Röhrenbauweise. Was die Röhrenbausweise ist, kennt Ihr sicherlich aus unserem Trainingsvideo, für Interessierte hier nochmal der Link: https://moderne-schiesslehre.thinkific.com/courses/schiesstechnische-vorbereitung-auf-die-druckjagdsaison
Im Gegensatz zum Platzhirsch AIMPOINT hat Blaser bei der Entwicklung des RD20 darauf geachtet, dass die Produktvielfalt nicht zu groß ist und somit den Kunden nicht überfordert. Die RD20 von Blaser verfügt über eine 1-fache Grundvergrößerung und einen 2 MOA Rotpunkt. Der 2MOA Rotpunkt deckt eine Fläche von 5,8cm Durchmesser auf 100m ab.
Der große Unterschied der Blaser RD20 Optik im Vergleich zu Rotpunktvisieren anderer Hersteller, ist die Montage (Blaser Sattelmontage) direkt am Korpus der Optik verbaut und muss nicht zusätzlich gekauft werde. Mehr Details findet Ihr in Gastis Videos auf unserem YouTube Kanal:
Fazit
Zusammenfassend kann man folgende Punkte festhalten:
- Wesentlicher Unterschied B1 zu B2 sind die ASV (bei der B1 serienmäßig
- die Bildebene des Absehens bei der B1 in 1. BE und der B2 in der 2. BE
- Parallaxenausgleich ist bei der B1 arretierbar
- Das 58er Glas der B1 ist eine hervorragende Nachtoptik, wenn man keine Vorsatzgeräte benutzen möchte und liefert auch auf weite Distanzen bei großen Vergrößerungen ein sehr brillantes Bild
- Das RD20 hat eine fest verbaute Montage und kann mit den Konkurrenzprodukten mithalten
Aus unserer Sicht sind die verschiedenen Baureihen der Blaseroptiken sehr gelungen auch das Rotpunktvisier ordnet sich gut in die Systematik des Blasersystems ein. Wer viel Wert auf hochwertige Optiken legt, sollte zur Baureihe 1 greifen, wer allerdings plant überwiegend mit Vorsatztechnologie zu schießen kann auch auf die Baureihe 2 zurückgreifen. Beim Drückjagdvisier ist die Wahl Rotpunkt oder Drückjagdoptik eher subjektiv gesteuert und muss durch Sie erprobt werden.
Gerne beraten wir Sie persönlich am Telefon oder zukünftig in unserem Showroom in Tröbnitz bei Jena. Rufen Sie uns einfach an und wir besprechen einen Termin mit Ihnen. Wir freuen uns auf Sie!
Hier noch das Video von Gasti zur Baureihe 1 und 2 von Blaser: