Was kann die DIPOL TFA Familie?

Die Wärmebildvorsatzgeräte des Herstellers DIPOL tragen alle das Kürzel TFA im Namen. Doch wie unterscheiden sich die vielen Geräte voneinander und woran erkennt man, welches Gerät was kann? Um diese Frage zu klären und etwas Licht ins Dunkle zu bringen haben wir diesen Vergleichsrtikel geschrieben.

Beginnen wir mit den Auslaufmodellen. Das Dipol TFA 1000/ 1200 ist das Vorgängermodell zu den TFA 2.0/ 2.8 und Pointer. Die TFA 2.0/ 2.8 Modelle basieren auf dem DIPOL TFA 1000/ 1200, das Pointer hingegen verwendet eine etwas andere Technik. Weiterhin unterscheiden sich die neuen TFA-Geräte von DIPOL durch ein deutlich verändertes Gehäuse von Ihren Vorgängern. Um die Unterschiede im Detail zu erläutern gehen wir auf die einzelnen Geräte ein; etwas weiter unten im Text finden Sie auch eine Vergleichstabelle zu den Geräten.

Das DIPOL TFA 2.0 SL und das DIPOL TFA 2.8 SL

Die folgenden Ausführungen stimmen für die beiden Geräte weitestgehend überein, denn das DIPOL TFA 2.0 SL unterscheidet sich im Wesentlichen vom DIPOL TFA 2.8 SL durch die kleinere Objektivlinse und die daraus resultierende geringere Erkennungsweite von lediglich 2000m gegenüber 2800m. Beide Modelle sind als DUAL-USE-Geräte konzipiert, durch die Große Austrittspupille (30mm) bei dem TAF 2.0/ 2.8 ist zum Beobachten nicht zwangsläufig ein separates Okular notwendig.

Die Stärken der neuen TFA Geräte liegen in der verbesserten Wiederholgenauigkeit und der hervorragend konzipierten Möglichkeit zur Justierung der Treffpunktlage über digitale Bildkorrektur. Wir haben zum Thema digitale Bildkorrektur bereits einen Artikel geschrieben, in diesem Artikel finden Sie auch eine Anleitung, wie Sie die Wiederholgenauigkeit der Optik überprüfen können.

Neben der digitalen Bildkorrektur sei noch die allgemein sehr gute Menüführung und Softwarehandhabung erwähnt. Neben der digitalen Bildkorrektur haben Sie bei den TFA Geräten unzählige Möglichkeiten die Bildwiedergabe auf Ihre Bedürfnisse einzustellen. Neben den Kontrasteinstellungen haben Sie eine umfangreiche Farbpalette für die Bildwiedergabe zur Verfügung. Weiterhin können Sie mehrere Nutzerprofile in dem Gerät hinterlegen, sprich Sie können in das Gerät nicht nur verschiedene Schützen und seine Vorlieben der Bildwiedergabe hinterlegen, sondern Sie können auch verschiedene Waffenprofile hinterlegen. Die gesamte Bedienung des Gerätes wurde auf die Verwendung als Vorsatzgerät optimiert. Da wir selbst lange beim Militär waren, gefällt uns die Bedienung des Gerätes sehr gut, denn die Anordnung der Knöpfe wurde so konzipiert, dass man das Gerät hinter Waffen sitzend, liegend, kniend bedienen kann. Zudem beschränkt sich das Gerät auf wenige Bedienknöpfe durch die Verwendung einer Kombination aus Druck- und Drehknopf zur Menüsteuerung.

Wie bereits erwähnt wurden die beiden TFA-Geräte zur Verwendung als Vorsatzoptik optimiert. Um die DIPOL TFA 2.0/ 2.8 als Vorsatzgerät zu verwenden, benötigen Sie einen guten Adapter. Wir verwenden gerne die Adapter der Firma SmartClip. Neben dem AS Adapter von Smartclip benötigen Sie noch die DIPOL-Reduzierhülse, die Sie bei uns mitgeliefert bekommen. Wenn Sie die Optik gut justiert und über einen wiederholgenauen Adapter montiert haben, können Sie sich einer konstant guten Treffpunktlage sicher sein. Durch die von uns beschrieben Techniken (s.a. Artikel digitale Bildkorrektur) können Sie die TFA Geräte einfach von der Optik entfernen und auf eine andere bereist im Gerät gespeicherte Optik setzen und auch hier auf eine hohe Wiederholgenauigkeit vertrauen.

Besondere Anmerkungen zu den Geräten

Das DIPOL TFA 2.0/ 2.8 verwendet einen sog. ASI-Bildsensor. Diese Sensoren haben den Vorteil, dass man die Kalibrierung nicht bewusst wahrnimmt und somit nicht das allgemein bekannte Klicken und Einfrieren des Bildes während des Betriebes hat. Die Erweiterung SL in der Namensgebung deutet dies an. SL steht für Shutterless und beschreibt diesen Effekt.

Eine häufige Frage in der Beratungspraxis ist die Frage nach der maximalen Vergrößerung. In den meisten Fällen kann man bei der Tageslichtoptik nicht mehr als eine 6-fache Vergrößerung sinnvoll verwenden. Bei dem DIPOL TFA 2.0/ 2.8 ist es ebenso. Wir empfehlen maximal 6-fache Vergrößerung. Vergrößerung und Fokus gehen miteinander einher. Zum Scharfstellen des Bildes hat das DIPOL TFA 2.0/ 2.8 eine außenliegende Fokusstellschraube, die ebenfalls problemlos aus Schützensicht bedient werden kann. Die Stellschraube hat, wie alle anderen Bedienelemente auch, eine hohe Qualitätsanmutung und lässt sich sehr fein justieren.

Neben der Fokusstellschraube gibt es noch weitere Bedienelemente, die ebenfalls sehr robust ausgeführt sind. Das DIPOL TFA 2.0/ 2.8 hat einen On/Off-Knopf, der durch langes Drücken das Gerät ein-/ausschaltet und durch eine kurze Betätigung das Gerät in den Ruhemodus versetzt. Zudem verfügt das TFA 2.0/ 2.8 über einen Invertierungsknopf mit dessen Hilfe Sie die gewählte Farbpalette mit nur einem Knopfdruck invertieren können.

Das DIPOL TFA 2.0/ 2.8 SL wird über zwei CR123A Batterien/ Akkus mit Strom versorgt. Diese Akkus können Sie ebenfalls mit dem zugehörigen Ladegerät bei uns beziehen. Weiterhin kann das TFA über externe Quellen mit Strom versorgt werden #1 per Powerbank mit Micro-USB Anschluss #2 über den Jack 2.1 Anschluss des Gerätes.

Im Gegensatz zu vielen anderen Wärmebildvorsatzgeräten haben die Geräte DIPOL TFA 2.0/ 2.8 eine Foto- und Videoaufnahmefunktion. Über einen USB-Anschluss können Sie das Gerät mit dem Computer verbinden und die erstellten Werke und Jagdimpressionen auf Ihren Rechner ziehen

Fazit zum DIPOL TFA 2.0/ 2.8 SL

Das DIPOL TFA 2.0/ 2.8 SL besticht durch eine hervorragende Bildqualität und sehr gute Schießleistungen. Neben der einfachen Bedienbarkeit haben beide Geräte eine sehr hohe Qualitätsanmutung, was wahrscheinlich daher rührt, dass DIPOL für Militär weltweit auf sehr hohem Niveau produziert. Die Video- und Fotofunktion sowie die hohe Bildqualität der TFA-Geräte ist derzeit Ihr Alleinstellungsmerkmal gegenüber den vergleichbaren Geräten von PULSAR, mal schauen was das Krypton bringt?

Das DIPOL TFA Pointer

Das DIPOL TFA Pointer ist der kleine Bruder in der TFA Familie aber zugleich das aktuelle Gerät der Baureihe. Wir nehmen an, dass DIPOL mit dem Pointer in die Preisklasse des PULSAR Core gelangen wollte, denn der Funktionsumfang entspricht dem des PULSAR Core. Der Große Unterschied zum PULSAR Core ist die hohe Bildqualität des Pointers und die von DIPOL gewohnt hohe Qualität der Bedienelemente und der Menüführung.

Wie unterscheidet sich das DIPOL TFA Pointer vom DIPOL TFA 2.0/ 2.8 SL?

Man sieht es schon am Namen des DIPOL TFA Pointer, es fehlt der Zusatz SL. Dies rührt daher, dass DIPOL für das Pointer einen VOx-Sensor verbaut hat. Die VOx-Sensoren haben den maßgeblichen Nachteil, dass diese kalibriert werden müssen und dies in regelmäßigen Abständen. Bemerkbar macht sich das Kalibrieren durch ein Einfrieren des Bildes während des Betriebes. Dies kann sehr störend sein und auch im entscheidenden Moment über den Erfolg auf der Jagd entscheiden.

Ein weiterer Unterschied des DIPOL TFA Pointer zu den DIPOL TFA 2.0/ 2.8 SL ist die fehlende Video- und Fotofunktion. Für die meisten Kunden sind diese Funktionen nicht kaufentscheidend und der Wegfall macht sich auch in einem günstigeren Preis bemerkbar.

Die Bildqualität des DIPOL TFA Pointer ist ebenfalls sehr hoch aber der Erkennungsbereich liegt nur bei 1000m gegenüber 2000m/ 2800m bei dem DIPOL TFA 2.0/ 2.8. Aus diesem Grund empfehlen wir das DIPOL TFA Pointer eher für Schussdistanzen bis 100m und drunter.

Ein entscheidender Vorteil des DIPOL TFA Pointer gegenüber dem DIPOL TFA 2.0/ 2.8 ist das geringere Gewicht und die deutlich geringeren Abmessungen (s.a. Titelbild). Ebenso wie beim DIPOL TFA 2.0/ 2.8 wird das DIPOL TFA Pointer über zwei CR123 Batterien/ Akkus mit Storm versorgt. Auch der Anschluss einer externen Stromquelle ist über den Micro-USA-Anschluss möglich.

Die übrigen Gesichtspunkte des Gerätes sind ähnlich dem DIPOL TFA 2.0/ 2.8 SL. Das DIPOL TFA Pointer verfügt über eine gut strukturierte Menüführung mit gewohnt hoher Qualität der Bedienelemente. Die Bildwiedergabe ist ebenfalls auf höchstem Niveau und kann genau wie dem DIPOL TFA 2.0/ 2.8 SL bis ins Detail an die persönlichen Bedürfnisse angepasst werden. Weiterhin haben Sie die Möglichkeit der digitalen Bildkorrektur und das Abspeichern verschiedener Nutzerprofile, die Sie über einen eigens hierfür angebrachten Knopf abrufen können.

Fazit zum DIPOL TFA Pointer

Wer auf Video- und Fotofunktion verzichten kann und überwiegend auf kürzere Distanzen an der Kirrung jagd, ist mit dem DIPOL TFA Pointer gut bedient. Die hohe Bildqualität und die DIPOL typische Bedienung machen das TFA Pointer zu einem Gerät mit hervorragender Preis/ Leistung zu einer guten Alternative zu dem PULSAR Core oder anderen Geräten in der Preisklasse unter 3200€

Direkter Vergleich der technischen Fakten
  DIPOL TFA Pointer DIPOL TFA 2.0 SL DIPOL TFA 2.8 SL
Auflösung / Pixelabstand 384x288, 17µm 384x288, 17µm                                                                                  384x288, 17µm                                                                                 
Mikrodisplay OLED 1024x768 OLED  1024x768 OLED  1024x768
Brennweite, Apertur F40 / 1.0 F40 / 1.0 F55 / 1.0
Frequenz, Hz 50 50 50
Palette 12 / inversion   9 Farben / inversion   9 Farben / inversion
Spektrale Antwort 8-14 µm 8-14 µm 8-14 µm
Vergrößerung 1X 1X 1X
Maximale Belastung, g 600 600 600
Sehfeld, Grad 9,3° х 7,0° 9,3° х 7,0° 7,5° x 5,6°
Batterie, Stromversorgung 2 x CR123A / 2 x LC16340 2 x CR123A / 2 x LC16340 2 x CR123A / 2 x LC16340
Betriebsdauer, Stunden bis zu 4 Studen bis zu 4 Studen bis zu 4 Studen
Detektion, Entf bis zu 1000 m (Johnson criteria) bis zu 2000 m (Johnson criteria) bis zu 2800 m (Johnson criteria)
Degree of protection according to IEC 60529 IP66 IP66 IP66
Abmessungen, mm 175x93x65 175x76x105 201x76x105
Weight, kg 0.58 0.57 0.6
Azstrittspupille, mm   30 30
Strom via Jack 2.1 Steckplatz                nein  9,5-14,5 V  9,5-14,5 V
Strom via micro USB                                    5 V         5 V         5 V     
Betriebstemperaturbereich, °C            -20 ... +50   -20 ... +50   -20 ... +50
Videoaufnahme Temperatur, °C          kein Video   -15... +50   -15... +50
Gesamtfazit zu den Dipolgeräten der TFA Familie

Aus unserer Sicht hat DIPOL mit der TFA Familie eine gute Gerätekollektion geschaffen, um alle Anwenderbereiche abzudecken und zudem findet man in jeder Preisklasse ein hervorragendes Gerät. Wer überwiegend im Wald jagd bis zu einer maximalen Schussdistanz von 100m ist mit dem Pointer gut bedient. Für Jäger, die in offenen Feldrevieren jagen und das Gerät auch zum Beobachten nutzen möchten empfiehlt sich das DIPOL TFA 2.0/ 2.8 SL. Wer auch beim Beobachten das letzte Quäntchen rausholen möchte und auf Distanzen über 100m schießt, sollte über die Anschaffung des DIPOL TFA 2.8 SL nachdenken.

Das DIPOL TFA Pointer spielt seine Vorteile auf der Pirsch im Wald aus. Da das Gerät deutlich kompakter ist und geringere Länge hat, macht es das Tragen der Waffe und den stehenden Anschlag deutlich leichter. Das DIPOL TFA 2.0/ 2.8 SL hingegen erleichtert durch die Shutterless Technologie das lange Beobachten größerer Flächen und das Schießen vom Hochsitz.

Hier noch ein Verweis auf unser YouTube Video zur digitalen Bildkorrektur beim Dipol TFA 2.8 SL:

Die mit einem * markierten Felder sind Pflichtfelder.

Passende Artikel