Trockentraining mit der ATLP

In den letzten Wochen haben wir viel zum Thema Trockentraining berichtet. Die momentane Situation verlangt, dass wir zu Hause bleiben, um uns und andere zu schützen. Diese Schutzmaßnahmen führen dazu, dass wir nur zu Hause trainieren können. Eine Möglichkeit zu Hause zu trainieren bietet die Advanced Training Laser Pistol. Wie Sie damit jagdliche Situationen trainieren und was die Pistole kann, wollen wir Ihnen im folgenden Artikel zeigen.

Die Advanced Training Laser Pistol (ATLP) wurde ursprünglich von der Firma Laser Ammo für Behörden entwickelt, um realitätsnah in einer sicheren Umgebung zu trainieren. Wir haben die ATLP unter verschiedenen Gesichtspunkten getestet. Zum einen wollten wir wissen, ob man die persönlichen Kurzwaffenfertigkeiten schulen kann und zum anderen wollten wir testen, ob man Fangschusssituationen trainieren kann. Doch zunächst wollen wir klären, was die ATLP ist und welchen Funktionsumfang sie hat.

Das Unpacking der ATLP

Die ATLP von Laser Ammo gibt es in zwei Ausführungen; als Glock 17 und Smith & Wesson M&P, die gängigen Dienstwaffen in den USA. Grundsätzlich ist die ATLP orange, seit Mitte des Jahres 2020 gibt es das Glockmodell auch in schwarz. Geliefert wird die ATLP in einem schwarzen Waffenkoffer mit wahlweise einer roten oder IR 9mm SurStrike Laser Cartridge. Für uns haben wir die Variante mit einem roten Laser gewählt, da man durch diesen Laser ein sofortiges visuelles Feedback bekommt und die meisten APPs nur den roten Laser erkennen.ATLP von Laser Ammo

Die Pistole wird mit 3V CR123 Batterien und die SurStrike Cartridge mit LR726 Batterien betrieben. Die mitgelieferte SureStrike Cartridge hat einen optische BackCap, sprich wenn man die Laserpatrone entnehmen und mit einem Adapter für die Jagdbüchse verwenden will, muss man zusätzlich eine weitere, für Schlagbolzen geeignete BackCap, bestellen. Die Pistole verfügt über ein Wechselmagazin, welches die gleiche Form und das gleiche Gewicht, wie ein gefülltes Originalmagazin hat.

Funktionsweise

Die ATLP hat mehrere Funktionen für das Training verpasst bekommen. So verfügt sie über einen Sensor, der akustisch und optisch darauf hinweist, falls man unbeabsichtigt den Abzugsfinger auf den Abzug gelegt hat. Dies ist eine Forderung von Polizeieinheiten gewesen und aus unserer Sicht nicht schlecht. Der Ausbilder sieht auf diese Weise sofort, ob die Schüler die #3 Regel der vier Sicherheitsregeln beachten „Der Finger geht erst an den Abzug, wenn man sich seines Zieles sicher ist“. Weiterhin hat die Waffe einen Lautgeber für die Schussabgabe; dieser kann auch abgeklemmt werden, falls man andere Menschen im Haushalt nicht belästigen möchte.

Der Abzug ist ein sogenannter Resettrigger, sprich es ist nicht notwendig die Waffe zu repetieren, um einen weiteren Schuss abgeben zu können. Das Magazin kann, wie die Originalmagazine entnommen und gewechselt werden. So kann man Magazinwechsel und Magazinentnahme vom Gürtel trainieren. Der Verschluss der Waffe lässt sich nicht öffnen, hierdurch läuft man auch nicht Gefahr, dass Munition in die Waffe eingeführt wird.

1MOA Holster für die ATLPDer Hersteller weist darauf hin, dass die Pistole nicht in BlackHawk Holster passt. Wir haben es natürlich ausprobiert. Mit etwas Druck passt die Waffe zwar in den BlackHawk Holster, dies ist aber wahrscheinlich nicht im Sinne des Erfinders. Wir haben aus diesem Grund und weil wir die ATLP immer zusammen mit dem MantisX10 Sensor verwenden, einen eigenen Holster gebaut, den Sie demnächst bei uns im Shop erwerben können. Der Holster entspricht dem genehmigten IPSC Regelwerk des BDS und ermöglicht Trockentraining mit MantisX10 Sensor. Weitere Varianten werden folgenden.

Training

Wir haben mit der LaserHitApp angefangen. Die LaserHitApp ist eine kostenlose Variante der Zieldarstellung. Sie benötigen für die Benutzung im Idealfall ein Stativ, Halterung für Smartphone oder Tablet, ein Tablet oder Smartphone und ein Ziel Ihrer Wahl. Das Ziel können Sie an einem geeigneten Platz an der Wand anbringen, so dass Sie die LaserHitApp bzw. das Tablet/ Smartphone in einem Abstand davor aufstellen können. Nachdem Sie den Anweisungen der App zur Installation gefolgt sind, können Sie mit dem Training beginne. Sobald Sie mit der Waffe auf das Ziel schießen, registriert die App die Treffer des Lasers auf dem Ziel und hält dies auf dem Bildschirm fest.

Auf diese Weise können Sie einen großen Teil der Grundübungen abdecken. Durch die Variation der Zieldarstellung können Sie wahlweise auf 10er Ringscheibe, IPSC-Targets oder Wildscheiben schießen. Sehr gut eignen sich unsere kostenlosen Wildscheiben, da der Weißanteil sehr hoch ist. Bei Zielscheiben mit mehr Kontrasten kann es dazu kommen, dass nicht alle Treffer erkannt werden.

Beginnen Sie das Training mit einer 10er Ringscheibe, die auf eine simulierte Entfernung von 10 Meter skaliert ist. Versuchen Sie möglichst präzise Einzelschüsse zu schießen (kleine Gruppen, innerhalb der 10). Rufen Sie sich in dieser Trainingsphase immer wieder die 8 Kriterien für den präzisen Schuss ins Gedächtnis zurück.

Sobald Sie die 8 Kriterien für den präzisen Schuss verinnerlicht haben, können Sie damit beginnen, den Folgeschuss zu üben. Hierzu stellen Sie die LaserHitApp auf zwei Schüsse ein. Hierdurch erreichen Sie, dass die LaserHitApp nach dem zweiten Schuss stoppt und Ihnen die Gesamtzeit für die zwei Schüsse anzeigt. Ziel dieser Übung ist es, zwei Schüsse in möglichst kurzer Zeit innerhalb der 10 abzugeben.

Sobald Sie Präzision und Geschwindigkeit haben können Sie den Zielaufbau variieren und unsere Wildtierscheibe benutzen. Die Scheibe ist so aufgebaut, dass Sie den Schuss auf die letale Zone oder andere Trefferzonen auf dem Wildkörper trainieren können. Unter zur Hilfenahmen der LaserHitApp können Sie mit der Wildtierscheibe den Fangschuss, Folgeschuss und den Zielwechsel trainieren.

Fazit

Es nicht einfach den Fangschuss zu trainieren. Auch kommt bei Jägern das Kurzwaffentraining oft zu kurz, da die Kurzwaffe nicht häufig auf der Jagd verwendet wird. Mit Hilfe der ATLP können Sie Kurzwaffentraining auf einfache Weise zu Hause machen und mit Hilfe technischer Unterstützung den Fangschuss trainieren. Aus unserer Sicht ist dies eine gute Möglichkeit mit der Kurzwaffe im Training zu bleiben und man erhält durch dieses Vorgehen die Flexibilität unübliche Schusssituationen sicher zu trainieren.

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