Teil IV – Das Verschlusssystem

In der Beratungspraxis werden wir häufig danach gefragt, ob ein Geradezugrepetierer die viel propagierte Geschwindigkeit bringt und dem Standardrepetierer vorzuziehen ist. Aus diesem Grund gehe im vierten Teil unserer Serie „Die erste Büchse für den Jäger“ auf das Verschlusssystem ein.

Auch das Verschlusssystem hängt stark von persönlichen Präferenzen ab. Bei einer klassischen Repetierbüchse, verriegelt der Verschluss über Verriegelungswarzen in der Kammer (deswegen auch Zylinder oder Kammerverschluss) bzw. der Brücke (z.B. Mauser K98), wohingegen der Geradezugrepetierer (z.B. Blaser R8) meistens über das Aufspreizen des Verschlusskopfes in der Kammer verriegelt (Geradezugschloss oder Radialverschluss). Wichtiger als die Art der Verriegelung ist für den Bediener jedoch, wie der Repetiervorgang abläuft. Beim Geradezugrepetierer muss man lediglich den Kammerstängel nach hinten führen, um einen Repetiervorgang durchzuführen. Beim klassischen Repetierer muss man den Kammerstängel anheben und kann erst dann den Verschluss nach hinten führen, sprich man hat eine Bewegung mehr beim Repetieren. Grundsätzlich findet man die Geradezugrepetierer eher bei hochpreisigen Büchsen, möchte man dieses Verschlussform haben wird es meist etwas preisintensiver.

Leider hört man gelegentlich in der Presse von Problemen mit den Geradezugrepetierern. So es kam es beim Blaser R93 dazu, dass ein Wiederladen zu stark laborierte Munition verwendet hat und damit dem Verschluss sprengte und die bei der Beretta BRX1 kam es bei unsachgemäßer Montage des Kammerstengels dazu, dass der Verschluss nicht mehr verriegelte der Schlagbolzen jedoch ausgelöst werden könnte. Beide Modelle wurden angepasst, so dass diese Fehler nunmehr ausgeschlossen sind.

Eine weitere interessante Variante des Gerazugverschlusses hat die Firma Browning entwickelt. Der Verschluss der Browning MARAL muss lediglich nach hinten geführt werden und schnallt von allein wieder nach vorne, anbei ein Video des Verschlusssystems:

Ein weiterer Unterschied unter den Geradzugrepetierer liegt im System selbst. Es gibt offene Systeme, wie die der Blaser R8 oder Savage Impulse; und es gibt geschlossene Systeme, wie das der Merkel HELIX. Geschlossene Systeme sind meist aufwendiger in der Pflege und die Waffen müssen für das richtige Reinigen oft komplett zerlegt werden. Hier ein Video, wie man die Merkel HELIX zerlegen kann:

Fazit

Am Ende muss man sich die Frage stellen, ob man das zusätzliche Geld für einen Geradzugrepetierre investieren möchte. Meistens sind diese teurer als die Standradrepetierer und manche Geradezug sind zudem schwer zu reinigen. Uns macht die Browning MARAL sehr viel Spaß und man ist tatsächlich sehr schnell damit. Auch die Blaser R8 ist ein wunderbarer Geradezug. Ist man etwas preisbewusster kann man auch bedenkenlos auf die SAVAGE Impulse zurückgreifen (wenn man noch eine bekommt).

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