Wir beschäftigen uns schon lange mit dem Thema Trockentraining und Lasertraining, bisher überwiegend mit Lasern für die Kurzwaffe und die Jagdbüchse. Doch seit der zweiten Hälfte des Jahres gibt es gleich zwei Innovationen auf dem Lasertrainingsmarkt; die WLB 15 Wespe von den Wendebrüdern und das BlackBeard System der Firma Mantis. Beide Systeme verfolgen das gleiche Ziel, ein AR15 in ein Lasertrainingsgerät zu verwandeln, haben aber unterschiedliche Lösungswege. Nachfolgend wollen wir gerne zeigen, welche Lösungsansätze die beiden Systeme verfolgen und was die Vor- bzw. Nachteile sind. Hierzu stellen wir zunächst die Systeme vor, um dann einen direkten Vergleich zu ziehen.

Wie funktioniert die WLB 15 Wespe

Wir haben die Wespe bereits in einem Produkttest vorgestellt, dennoch gehen wir nochmals kurz auf das System ein. Die WLB 15 Wespe ist ein Wechselverschluss für die gängigen AR15 Modelle, der über eine Auslöseeinheit am Abzug einen kurzen Laserimpuls auslöst und somit Ihr AR15 in eine Lasertrainingswaffe verwandelt.

Der Einbau der WLB 15 Wespe ist denkbar einfach, so müssen Sie lediglich den Originalverschluss Ihres AR15 gegen die Wespe austauschen, die Auslöseeinheit hinter dem Abzug des AR15 platzieren und diese mit der Wespe über die geöffnete Staubschutzklappe am Auswurffenster verbinden. Sie haben auch die Möglichkeit eine Auslöseeinheit mit längerem Kabel zu bestellen. Das längere Kabel bietet Ihnen die Möglichkeit, dieses über die Picatinny-Schiene Ihres AR15 zu führen, so dass das Kabel auf der linken Seite des Abzugs entlanggeführt wird (manche Rechtsschützen finden dies angenehmer).

Der Laser der WLB15 Wespe kann im eingebauten Zustand über zwei Justierschrauben ausgerichtet werden. Hierzu hat der Laser vier Stellungen. In der Stellung 0 leuchtet der Laser dauerhaft, zum Justieren. In der Stellung 1 leuchtet der Laser so lange, wie Druck auf die Auslöseeinheit ausgeübt wird. Die Stellung 2 wurde für den Betrieb mit Reaktivzielen optimiert und die Stellung 3 ist die Stellung zur Benutzung der Wespe mit Laserschießkinos.

Die WLB 15 Wespe wird über eine CR123 Batterie mit Strom versorgt. Zum Wechsel der Batterie, müssen Sie WLB 15 Wespe aus dem AR15 entnehmen und den Deckel über die mitgelieferten Inbusschlüssel öffnen. Danach können Sie die Batterie entnehmen und austauschen.

Wie funktioniert der Mantis BlackBeard?

Der Mantis BlackBeard besteht aus einem Wechselverschluss sowie Wechselmagazin, welches Ihre AR15 in eine Lasertrainingswaffe verwandelt. Der große Unterschied des BlackBeard zur WLB 15 Wespe ist, dass der BlackBeard mittels eines Elektromotors den Abzug Ihrer Waffe automatisch spannt, nachdem Sie abgekrümmt haben. Hierdurch bleibt das natürliche Abzugsgefühl Ihres AR15 bestehen und Sie können den Mantis X Sensor benutzen, was bei der WLB 15 Wespe nicht funktioniert.

Der Einbau des BlackBeard ist ebenso einfach, wie der Einbau der WLB 15 Wespe. Sie müssen den Originalverschluss sowie den Repetierhebel Ihres AR15 entfernen und den BlackBeard einführen. Weiterhin müssen Sie das BlackBeard Magazin in den Magazinschacht einführen; fertig!

Der Laser des BlackBeard ist wahlweise ein roter 650nm Laser, IR-Laser 750nm, grüner Laser oder kein Laser. Wir benutzen ausschließlich die Version mit einem roten Laser, da dieser wahrscheinlich kompatibler mit den diversen Apps und Software ist als die anderen Varianten. Der Laserimpuls dauert 60ms; Laserschießkinos benötigen i.d.R. min. 20ms! Sie haben zwei Einstellungsmöglichkeiten für den Laser, so haben Sie die Wahl zwischen „dauerhaft leuchtend“ und „Impuls bei Auslösung“. Sie können den BlackBeard ebenfalls im eingebauten Zustand justieren.

Der BlackBeard wird über einen Akku im Magazin mit Strom versorgt. Laut Angaben des Herstellers reicht die Akkuladung für 100k Schuss. Sollten Sie den Akku leergeschossen haben, können Sie diesen über einen einfachen Mini-USB-Anschluss aufladen.

Vergleich des BlackBeard mit der WLB Wespe

In der folgenden Tabelle haben wir die Eigenschaften der beiden Geräte gegenübergestellt, so dass Sie den Funktionsumfang auf einen Blick sehen:

Fazit

Die häufigsten Kritikpunkte bei der Wespe sind, dass auf Grund des Auslösemechanismus, das natürlich Abzugsgefühl verloren geht, die Wespe nicht mit dem Mantis X Sensor funktioniert und derzeit kein IR-Laser vorhanden ist. Wir sind der Meinung, dass bald ein IR-Laser kommen wird, allerdings nutzen wir selbst lieber den roten Laser. Der große Vorteil der Wespe ist, dass Sie mit nahezu allen reaktivzielen sowie Softwares, die es auf dem Markt gibt, funktioniert! Zudem ist die Wespe etwas günstiger als das Mantissystem.

Die Nachteile der Wespe sind logischerweise die Vorteile des MantisSystem. Der aus unserer Sicht größte Nachteil des Mantis BlackBeard ist die mangelnde Kompatibilität mir Reaktivzielen und manchen Softwares.

Für Ihre Abwägung, welches System Sie sich zulegen möchten, ist aus unserer Sicht ausschlaggebend, wie Sie trainieren. Trainieren Sie überwiegend mit Reaktivzielen bzw. Softwareanwendungen, kommen Sie an der Wespe nicht vorbei. Möchten Sie jedoch den Mantis Sensor benutzen und ein möglichst natürliches Abzugsgefühl haben ist der BlackBeard die richtige Wahl. Leider gibt es derzeit keine Symbiose aus beiden Systemen, wir können nur spekulieren, wieso die Firma Mantis Ihre Laser nicht auf Kompatibilität konstruiert hat, vielleicht will Mantis mit eigenen Reaktivzielen, Software etc. um die Ecke kommen?