Einschießen des neuen PULSAR Krypton XG50

Eine Frage, die die meisten Kunden interessiert ist, wie man das neue Krypton XG50 einschießen kann, um damit einen sicheren Schuss anzutragen. Aus diesem Grund wollen wir in diesem Artikel zeigen, wie Sie das Krypton richtig einschießen und was Sie bei der Wahl des richtigen Adapters berücksichtigen müssen.

Wie muss das Vorsatzgerät montiert werden?

Die Montage des Vorsatzgerätes erfolgt mit Hilfe eines Adapterrings an dem Zielfernohr. Die Montage an einer Picantinny-Schiene ist nicht zulässig! Beim Kauf des Adapters sollten Sie darauf achten, dass dieser den richtigen Durchmesser für Ihre Optik hat. Dies klingt trivial, wird aber häufig missverstanden.

Wir bieten Ihnen die Adapter der Firmen PULSAR und Smartclip an. Sollten Sie sich für einen Adapter der Firma Smartclip entscheiden, können Sie die Adapter der AS und U.S.E. Baureihe verwenden und diese mittels eines Converterrings (Reduzierhülse) an Ihrem Zielfernrohr montieren. Smartclip gibt die Innendurchmesser der Adapter an. Die Innendurchmesser der Adapter müssen den Außendurchmessern Ihrer Tageslichtoptik entsprechen. Meistens können Sie die Außendurchmesser der Tageslichtoptik der Bedienungsanleitung entnehmen oder mittels eines Messschiebers selbst messen. Wir haben bereits in der Vergangenheit einen Artikel zu diesem Thema geschrieben, weiterhin haben wir ein Video erstellt, wie Sie den richtigen Adapter finden:

Die Firma PULSAR hat einen Adapterring entwickelt, der mittels Zwischenringe an den Außendurchmesser Ihrer Tageslichtoptik montiert wird. Auch der Adapter von Pulsar verfügt über einen Converterring, den Sie für die Montage des Krypto benötigen. Dieser Converterring ist flexibel gelagert, was es Ihnen ermöglicht das Krypton im montierten Zustand auf die Tageslichtoptik auszurichten (s.a. empfohlene Artikel unterhalb des Beitrags PULSAR PSP Adapter).

Haben Sie den richtigen Adapter für Ihr Gerät gefunden, geht es darum, eine stabile Verbindung des Vorsatzgerätes mit dem Zielfernrohr herzustellen. Zunächst sollten Sie den Adapterring mit dem Zielfernrohr verbinden, so dass der Clip zum Festziehen des Adapterrings an einer für Sie komfortablen und auch bei Dunkelheit leicht zu findenden Position liegt. Um diese Position stets wiederfinden zu können, bringen Sie einfach an Ihrem ZF und dem Adapterring einen Referenzpunkt an (manche Hersteller haben dies bereits vorgefertigt). Diesen Referenzpunkt benötigen Sie für die wiederholgenaue Montage, falls Sie das WBVG abnehmen und erneut montieren. Nun da Sie eine Position für den Adapterring gefunden und einen Referenzpunkt erstellt haben, ziehen Sie die Adapterringschraube mit ca. 1Nm bis 1,5 Nm (abhängig vom Hersteller) an, danach können Sie den Clip anlegen und der Adapter sitzt fest.

Welches Material benötige ich für das Einschießen des Wärmebildgerätes?

Zusammen mit unserem Freund Alexander Busch vom Onlineshop Hubertus-Fieldsports haben wir eine Materialliste basierend auf den Artikeln in seinem Shop zusammengestellt, die geeignet für das Einschießen von WBVGs ist. Wir haben uns gemeinsam für folgende Produkte entschieden:

  • Hornady Lock n Load Target (Splattertargets)
  • Die selbstklebenden Fußwärmer GRABBER
  • Zwei Styroporplatten
  • Ein Teppichbodenmesser
  • Klebeband, welches auf Styropor klebt
  • Zielscheibenhalterung (optional)

Um das Wärmebildvorsatzgerät möglichst präzise einschießen zu können, sollte man die Größe des Zielpunktes geringhalten. Dies gelingt, indem man die Wärmeabstrahlung des Fußwärmers klein hält. Hierzu haben wir die Styroporplatte benutzt. Man schneidet aus der Styroporplatte einen Ausschnitt heraus und klebt auf die Rückseite das Wärmepad, auf diese Weise sieht man mittels des WBVG nur den Teil der Wärmeabstrahlung des Pads, welches durch das Loch im Styropor auf die Vorderseite dringt.

Doch wie groß muss das Loch in der Styroporplatte sein? Die Größe des Lochs hängt vom Abdeckmaß eines Pixels Ihres WBVGs ab. Manche Hersteller geben dieses Abdeckmaß im Datenblatt des Gerätes an. Meistens findet man eine Angabe, wie z.B.: Pixelabdeckung 0,9 mrad. Dies bedeutet, dass ein Pixel 0,9 Quadrat Milliradiant auf 100m abdeckt, sprich ca. 1cm2. Diese Zahl errechnet sich folgendermaßen: ((Pixelpitch in µm x Entfernung zum Objekt) /(Sehfeld der Optik)). Alle Daten können Sie in den meisten Fällen den Datenblättern entnehmen. Pixelpitch ist meistens 12µm oder 17µm. Die Entfernung zum Objekt legen Sie selbst fest. Das Sehfeld der Optik ist meistens nur in der Breite angegeben, diese Zahlen quadrieren Sie einfach und erhalten das gesamte Sehfeld. Mit dem Wissen zu der benötigten Lochgröße schneiden Sie entsprechende Löcher in die Styroporplatten.

Wir haben in unserem Beispiel die Hornady Lock n Load Targets von Alexander mit Klebeband auf die Styroporplatten geklebt (der Kleber der Targets hält nur kurze Zeit). Die Hornady Targets haben den Vorteil, dass die schwarze Farbe auf den Scheiben beim Beschießen abplatzt und dadurch die Treffer auch auf die Entfernung leicht erkennbar sind. So kann man mit dem Fernglas die Treffer ablesen, ohne jedes Mal zur Scheibe laufen zu müssen. Nach dem Bekleben der Styoroporplatte haben wir drei verschieden große Löcher aus den Scheiben geschnitten, um die unterschiedlichen Wärmesignaturen für Sie demonstrieren zu können. Die Fußwärmer haben wir mit der selbstklebenden Seite von hinten auf die unterschiedlichen Löcher geklebt und das Ganze mit einer zweiten Styroporplatte „versiegelt“.

Die so vorgefertigte Zielscheibe können Sie nun im Revier platzieren und mit dem Einschießen beginnen. Die Wärmepads benötigen ca. eine halbe Stunde, um die volle Wärmeabstrahlung zu entwickeln. Es Aus diesem Grund sollte die Endmontage der Zielscheibe eine halbe Stunde vor dem Einschießen stattfinden. Auf dem nebenstehenden Bild sehen Sie, wie sich die Zielscheibe mit dem WBVG und verschiedenen Vergrößerungen darstellt. Man erkennt deutlich, dass das kleine Loch bereits ausreicht, um einen sichtbaren Punkt zum Anvisieren zu erhalten. Dieser kleine Punkt sorgt dafür, dass man leichter den gleichen Haltepunkt findet.

Das Einschießen der Waffe mit Wärmebildgerät im Revier

Um die Waffe im Revier anzuschießen müssen folgende Voraussetzungen geschaffen werden. Man benötigt eine Schneise von 50m Länge. Weiterhin wichtig ist, dass man einen geeigneten Kugelfang von mindestens 80cm verdichtetem Erdaushub hat und sich in der Nähe keine Wege oder Straßen befinden. Auf Grund von möglicher Splitterwirkung oder der Gefahr von Querschlägern empfiehlt es sich nicht einfach auf einen alten Baumstumpf mit angebrachtem Taschentuch zu schießen. Es empfiehlt sich das WBVG zusammen mit einem Jagdkameraden einzuschießen, der mit einem DF während des Einschießens das Umfeld beobachtet und die Hintergrundgefährdung fortwährend beurteilt. Wenn diese Voraussetzungen gegeben sind, kann man mit dem Einschießen der Waffe beginnen.

Bei der digitalen Nachtsichttechnologie und Wärmebildvorsatzgeräten werden Lichtstrahlen unterschiedlicher Wellenlängen mittels eines Foto-/ Videosensors bzw. eines Bolometers in Bilder umgewandelt, die durch das menschliche Auge interpretiert werden können. Die Darstellung der umgewandelten Bilder findet bei beiden Technologien auf einem digitalen Display statt. Befestigt man diese Geräte an einer Tageslichtoptik, schaut man folglich durch das Zielfernrohr auf ein Display. I.d.R. sind alle Geräte von namenhaften Hersteller bereits ab Werk exakt zentriert, sprich das Absehen der Tageslichtoptik zeigt auf den Punkt des Displaybildes, wo der Einschuss zu vermuten ist.

In der Realität existieren jedoch einige Fehlerquellen, die dazu führen können, dass der Zielpunkt nicht dem Treffpunkt entspricht.

  • Die Vergrößerung der Tageslichtoptik entspricht nicht der Vergrößerung des Vorsatzgerätes. Somit ergeben sich unterschiedliche Bildproportionen und es kann zu einer Abweichung der Treffpunktlage kommen.
  • Verkantete Montage des Vorsatzgerätes.
  • Die Ausrichtung der Montage der Tageslichtoptik passt nicht zur Visierlinie der Tageslichtoptik. Dies kann vorkommen, wenn der Büchsenmacher unsauber gearbeitet hat.
  • Falsche Justierung mittels der Verstelleinheiten der Tageslichtoptik. Leider kann man digitale Geräte nicht ohne Weiteres über die Verstelleinheiten der Tageslichtoptik justieren, hiermit kann man mehr verstellen als richtig machen.
Wie kann man das PULSAR Krypton XG50 einschießen?

Das Einschießen des PULSAR Krypton XG50 erfolgt grundsätzlich in zwei Schritten. Zum ersten muss man das Gerät zentrisch auf der Tageslichtoptik montieren. Hierzu verbinden Sie den jeweiligen Adapter mit dem Krypton und setzten den Adapter samt Wärmebildgerät auf die Tageslichtoptik auf. Nun blicken Sie durch die Tageslichtoptik auf den Bildschirm des Wärmebildgerätes und durch Drehen des Adapters richten Sie nun den Bildschirm zentrisch aus. Sie können sich hierbei an den Außenrändern des Bildschirms orientieren oder Sie rufen einfach das Menü des Gerätes auf und orientieren sich daran. Sobald das Gerät zentriert wurde können Sie mit dem Einschießen beginnen.

Beim Einschießen des Gerätes kommt nun die oben angesprochene digitale Bildkorrektur zum Tragen. Da Sie das Gerät nicht über die Verstelleinheiten der Tageslichtoptik justieren hat PULSAR ein elektronisches Hilfsmittel, in Form eines Untermenüs, geschaffen. Um in dieses Untermenü zu gelangen, gehen Sie in das Hauptmenü und drücken den Menüknopf ca. 10 sec. Danach gelangen Sie in das Menü digitale Bildkorrektur, ähnlich wie beim PULSAR FN455.

In diesem Menü haben Sie die Möglichkeit den Bildschirm entlang der X und Y-Achse zu verschieben. Laut Hersteller ist eine Verstelleinheit entlang einer der Achsen ca. 1,8mm auf 100m, letztendlich müssen Sie es ausprobieren, in unserem Fall hat es ganz gut gepasst. Auch hierzu haben wir bereits einen Artikel geschrieben, gehen Sie analog zum Vorgehen beim PULSAR FN455 vor.

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