Effektives Jagdschießen: Was wir von Christian Saugmann lernen können

Als Schießausbilder und leidenschaftlicher Jäger habe ich mich immer wieder mit der Frage beschäftigt, wie man das Schießen effizient und nachhaltig erlernen kann. Dabei stoße ich zunehmend auf Experten aus ganz Europa, die wertvolle und innovative Ansätze bieten, um Jägern und Sportschützen die Kunst des präzisen Schusses näherzubringen. Einer dieser Experten ist Christian Saugmann aus Dänemark, ein renommierter Schießausbilder, der mit seinen strukturierten Methoden und praxisnahen Konzepten einen ganz besonderen Ansatz verfolgt. Seine Webseite christiansaugmann.com ist eine wahre Fundgrube für alle, die ihre Schießfertigkeiten verbessern möchten.

In diesem Blogbeitrag möchte ich seine Herangehensweise ausführlich vorstellen und erläutern, warum seine Konzepte für Schützen in ganz Europa – egal ob Anfänger oder Fortgeschrittene – so wertvoll sind.

Der Einstieg ins Jagdschießen: Mehr als nur Theorie

Christian Saugmann beginnt sein Training mit einer einfachen, aber wesentlichen Einsicht: Der Jagdschein ist lediglich der erste Schritt. Die eigentliche Herausforderung beginnt erst danach. Viele Jäger fühlen sich nach ihrer Lizenzierung unsicher im Feld, verpassen Chancen oder kämpfen mit inkonstanten Schussergebnissen. Um diese Hürden zu überwinden, hat Saugmann ein strukturiertes Framework entwickelt, das auf drei zentralen Säulen basiert: die Schießposition, der Schuss und die Nachbereitung. Diese drei Elemente greift er mit einfachen, leicht merkbaren Modellen auf, die jeder sofort anwenden kann.

Die Schießposition: Das Fundament des Erfolgs

Eine stabile Schießposition ist der Grundstein für Präzision und Effizienz. Dennoch stellt Saugmann fest, dass viele Jäger hier grundlegende Fehler machen. Oft fehlt es an einem klaren Plan, wie die Position aufgebaut werden sollte, was zu Ungenauigkeiten, längerer Zeit für die Vorbereitung und sogar Unproduktivität auf dem Schießstand führen kann.

Die ASBI-Methode

  • A (Aim): Beginnen Sie damit, mit dem Körper auf das Ziel auszurichten. Das Zielen startet nicht mit dem Gewehr, sondern mit Ihrer Körperhaltung.
  • S (Support): Verwenden Sie Hilfsmittel wie Zweibeine, Stative oder Schießstöcke effektiv, um Stabilität zu gewährleisten.
  • B (Build): Achten Sie auf den korrekten Aufbau der Position. Nutzen Sie geometrische Prinzipien wie Dreiecke und Kontaktpunkte, um die Waffe präzise zu kontrollieren.
  • I (Index): Entwickeln Sie eine konsistente Schnittstelle zur Waffe, um präzise und wiederholbare Ergebnisse zu erzielen.

Ein weiteres zentrales Konzept ist die Minimierung von Spannungen, die den Rückstoß beeinflussen. Mithilfe des CAMPER-Modells können Jäger lernen, Spannungen wie muskuläre Überanspannung oder Fehlhaltungen zu erkennen und auszugleichen. Ziel ist es, den Rückstoß direkt nach hinten zu leiten und damit die Präzision zu steigern.

Der Schuss: Sicherheit und Präzision in Einklang bringen

Der Moment des Schusses ist entscheidend, doch genau hier schleichen sich oft Fehler ein. Saugmann hebt hervor, dass Sicherheits- und Abzugskontrolle genauso wichtig sind wie präzises Zielen. Er betont, dass viele Jäger unnötig Zeit verlieren oder Ungenauigkeiten riskieren, weil sie keine klaren Abläufe für das Handling ihrer Waffe haben.

Sicherheits- und Abzugskontrolle

  • Saugmann nutzt die einfache Regel „Air Gun“:
  • Sicherung ausschalten
  • Den Finger kontrolliert in die Abzugsbügel bringen, ohne sofort abzudrücken.

Richtiges Atmen und Zielen

  • A (Aim): Klarheit beim Zielpunkt, keine Unsicherheiten.
  • B (Breathe): Nutzen Sie den natürlichen Atemrhythmus, um Stabilität zu bewahren.
  • S (Sight picture): Verstehen Sie, wie ein korrektes Zielbild aussehen sollte.

Perfekte Abzugskontrolle

  • Mithilfe des PITS-Modells lernen Schützen:
  • Den Abzug kontrolliert und präzise bedienen.
  • Die Haltung und Zielausrichtung nicht zu beeinträchtigen.

Nachbereitung: Kontrolle bis zum Schluss

Die Nachbereitung eines Schusses wird oft vernachlässigt, doch sie ist für den Jagderfolg unerlässlich. Saugmann betont die Bedeutung einer vollständigen Kontrolle nach dem Schuss, um eine effektive Nachverfolgung und gegebenenfalls einen zweiten Schuss sicherzustellen.

Das FIST-Modell

  • F (Follow through): Nach dem Schuss auf der Waffe bleiben, bis der Rückstoßzyklus abgeschlossen ist.
  • I (Index points): Kontaktpunkte beibehalten, um Präzision zu sichern.
  • S (Sight picture): Das Zielbild erneut einnehmen, um schnell reagieren zu können.

Post-Schuss-Routine

  • Mithilfe des R*R=L-Modells:
  • Den Treffer analysieren und beurteilen.
  • Die Waffe nachladen und bereit für die nächste Aktion sein.
  • Bereit für alle Eventualitäten.

Mehr als nur Schießen: Der entscheidende Unterschied

Zum Abschluss hebt Christian Saugmann einen weiteren Punkt hervor: Das Schießen allein macht keinen erfolgreichen Jäger aus. Selbst mit perfekter Technik bringt es wenig, wenn man nicht genau weiß, wo und wie man zielen muss. Er ermutigt Jäger, sich intensiv mit verschiedenen Zielwinkeln und Schussszenarien auseinanderzusetzen, um in jeder Lage – sei es aus erhöhter Position oder in unebenem Gelände – effektiv reagieren zu können.

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